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Wir wissen aus alten Büchern, dass sich im Jahr 1732 Bürger der Ortschaft Drewer, es sollen 15 gewesen sein, zu einer Schützen-Gemeinschaft zusammengeschlossen haben. Aus der alten Bürgerwehr, deren Sinn in der Verteidigung des Ortes und der Handelsstraßen bestand, sollte eine Gemeinschaft Gleichgesinnter werden. Eine Gemeinschaft, in der Schießsport und Geselligkeit, aber auch Tradition und Glaube gepflegt werden sollten.

Schon bald wurde aus diesem kleinen Kreis der Schützen eine größere Gemeinschaft. Die ersten Anfänge des Schützenbrauchtums entstanden. Gepflegt wurde in erster Linie das Schießen mit der Armbrust. Aber mit der Zeit wurde aus dem doch mehr sportlichen Zusammenschluss auch eine Gemeinschaft, die die Liebe zur Heimat pflegte, Brauchtümer der Väter übernahm und die Geselligkeit nicht zu kurz kommen ließ.

Neue Satzung trennte 1833 Junggesellen und ältere Schützen

Doch auch damals gab es schon Konflikte zwischen Jung und Alt. So ist aus der Chronik zu entnehmen, dass sich im Jahre 1833 unter den Schützenmitgliedern Uneinigkeit zeigte. Aus der Schützengemeinschaft wurden zwei Vereine. Die Junggesellen wollten ihre eigene Gemeinschaft. Schuld an dieser Wende sind wahrscheinlich Unstimmigkeiten über die Satzung gewesen.

Denn im Jahre 1833, genau am 13. Mai, stellte die Dreweraner Schützengesellschaft neue Satzungen auf. In den damals verfassten Statuten heißt es unter anderem:

Jedes Mitglied der Schützengesellschaft wird dem Commando der Befehlshaber ohne Widerspruch Folge leisten, die Bewegungen in Folge des Commandos so gut wie möglich ausführen und überhaupt suchen die Ordnung zu befördern, sowohl beim Aufstellen des Schützenchors vor dem Gelaghaus, als beim Marschieren.

Wer sich nicht an diese Regel hielt, konnte bis auf drei Jahre aus dem Verein verbannt werden.

Wer Bier verschüttete, musste Strafe zahlen

Streng waren damals auch die Bräuche beim Feiern. So durfte kein Bier mit nach Hause genommen werden, wer Bier verschüttete, musste Strafe zahlen und Frauen, die nicht mit den Schützen tanzen wollten, ohne einen Grund für ihr Verhalten anzugeben, wurden aus der Gesellschaft entfernt.

Alle zwei bis drei Jahre wurde damals ein Schützenfest gefeiert, die Junggesellen feierten aber jedes Jahr. Dass zwei Vereine in solch einem kleinen Dorf nicht bestehen können, zeigte sich an der Mitgliederzahl. Sie ließ in beiden Schützenvereinen nach.

Schützenfest 1924, Abholen des Geckkönigs Anton Gockel

1888 fanden junge und alte Schützen wieder zusammen

Im Jahre 1888 war man dann aber soweit, dass sich Jung und Alt wieder vertrugen. Sie schlossen sich zum Wohle des Schützenwesens wieder zusammen. Ganz konnte der Bruch aber nicht gekittet werden, da Verheiratete und Junggesellen jeweils eine eigene Kompanie mit eigener Fahne bildeten. Ein Jahr nach dem Zusammenschluss gab es wieder gemeinsam ein Schützenfest.

Unterbrochen wurde das Feiern bis zur heutigen Zeit allerdings noch zwei Mal. In der Zeit der beiden Weltkriege hatten die Schützen keinen Anlass, im friedlichen Wettstreit mit der Waffe ihren König zu ermitteln. Doch auch diese harten Zeiten konnten das Vereinsleben nicht erschüttern. Vor allem zwei Schützenbrüdern ist es zu verdanken, dass unser Verein immer wieder aus diesen schlimmen Zeiten unbeschadet herauskam. Oberst Bernhard Salm und 1. Vorsitzender Anton Jakoby verstanden es 1920 und 1949, den Verein wieder aufzubauen. Hatten die St.-Hubertus-Schützen 1920 immerhin schon 92 Mitglieder, so waren es 1949 fast 150 Dreweraner, die das Vereinsleben wieder aufblühen ließen.

Schützenhalle 1974

Schützenhalle wurde 1974 eingeweiht

Die Zahl der Mitglieder nahm im Laufe der Jahre ständig zu. Heute können wir stolz über 230 Schützen zu unseren Mitgliedern zählen. Viel Eigeninitiative wird bei uns groß geschrieben. So konnten wir im Jahre 1974 im Beisein vieler Gäste unsere neue Schützenhalle einweihen, die heute unter anderem auch von der sporttreibenden Jugend genutzt wird.

Im Jahre 1976 wechselten wir den Schießplatz am Hartweg und bauten eine neue Vogelstange mit Kugelfang direkt hinter der Halle auf.

1978 war es uns vergönnt, zwei neue Vereinsfahnen zu weihen, da die alten, ehrwürdigen Fahnen kaum noch einen stürmischen Festzug überstanden hätten.

[…]

von Eberhard Mühlenschulte, Oberst
in: “250 Jahre St. Hubertus Schützenverein Drewer” (1982)

Seitdem ist noch eine dritte Unterbrechung des Feiern hinzugekommen: die Corona-Pandemie. Auch 2020 und 2021 gab es deshalb kein Schützenfest in Drewer.

Eigeninitiative wird im Verein derweil immer noch groß geschrieben: 1997/98 bauten die Schützen an die bestehende Halle moderne Toiletten und einen Gesellschaftsraum an. Die veranstaltungsfreie Zeit während der Corona-Pandemie nutzten sie, um 2021 die Halle innen rundum zu erneuern.

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