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Neue Feuerwache wirft erste Schatten voraus

Zu klein, keine Schwarz-Weiß-Trennung, keine Trennung nach Geschlecht und wegen des zu kleinen Grundstücks keine Möglichkeit zur Erweiterung: Für die Dreweraner Feuerwehr muss ein neues Gerätehaus her. Schon im Juni hat der Rat über den Neubau entschieden, der auf dem Sportplatz entstehen soll, jetzt wird auch die Bevölkerung mit ins Boot geholt.

So richtig viel los war bei der Öffentlichen Bekanntmachung der Stadt Rüthen am Dienstag aber nicht: „Eigentlich sind wir hier mehr Offizielle als die, die es angeht: die Bürgerinnen und Bürger“, sagte Bürgermeister Peter Weiken, als er die rund 20 Anwesenden – darunter Nadine Kaspari und Joachim Heidrich vom Bauamt, Ortsvorsteher Bernd Cordes, Anwohner und zahlreiche Feuerwehrmänner – begrüßte.

Noch steht das Planverfahren am Anfang, aktuell werden Gutachten erstellt, um den Flächennutzungsplan und anschließend den Bebauungsplan anzupassen. Normalerweise, erklärte Joachim Heidrich, dauere so ein Planverfahren zwei bis drei Jahre. Weil die Feuerwehr aber 2024 schon Einweihung feiern will, laufe die Bauleitplanung nun „so komprimiert wie möglich“. Das heißt: Während die Gutachten – geprüft werden zum Beispiel Bodenbeschaffenheit und Abflussverhalten, ob es schützenswerte Tiere und Pflanzen gibt und ob die Anliegerinnen und Anlieger von möglichem Lärm beeinträchtigt werden – noch laufen, laufen auch schon Ausschreibungen für ein Bauunternehmen, und die Öffentlichkeit wird frühzeitig beteiligt. Deshalb gibt es aktuell auch noch keine Ausführungsplanung, lediglich den Entwurf einer Funktionsübersicht.

Nadine Kaspari und Joachim Heidrich vom Bauamt der Stadt Rüthen sowie Bürgermeister Peter Weiken und Ortsvorsteher Bernd Cordes (v.l.) informierten über den aktuellen Planungsstand zur neuen Feuerwache.

Im aktuellen Flächennutzungsplan ist der Sportplatz noch als Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Spielplatz/Sportplatz“ ausgewiesen. Geändert werden soll das Areal zur Gemeinbedarfsfläche mit der Zweckbestimmung „Feuerewehr/Spiel- und Sportfläche“. Neben der Feuerwache soll es nämlich auch ein Multifunktionsfeld entstehen, das für Fußball, Basketball und Volleyball genutzt werden kann.

Um die Immissionen, also vor allem möglichen Lärm, für die Anwohnerinnen und Anwohner möglichst gering zu halten, wird sich das Feld auf dem Grundstück von der Drewerstraße kommend oben rechts befinden, möglichst weit weg von der Wohnbebauung. Die Feuerwache wird etwa mittig erbaut, drumherum befinden sich Parkplätze. Zwischen Parkplätzen und Wohnhäusern ist eine Ausgleichsfläche geplant, auf der Obstbäume gepflanzt werden sollen.

In puncto Flächennutzungsplanänderung und Gutachten zeigten sich Weiken, Heidrich und Kaspari auch durchaus optimistisch, von der Bezirksregierung Arnsberg seien auch schon positive Signale gekommen, Bauchschmerzen bereite allerdings die Zufahrt zum Grundstück. „So wie sie jetzt ist, reicht sie nicht aus. Wir brauchen die Flächen links und rechts“, erklärte Peter Weiken. „Wenn wir die nicht bekommen, ist der Standort nicht darstellbar.“ Deshalb könne es sein, „dass das Ganze am Tagesende nichts wird“. Die Zufahrt (dort herrscht Einbahnstraßenregelung) braucht schließlich Platz: 3,50 bis 4 Meter werden für die Fahrzeuge der Feuerwehr gebraucht, 3 Meter für Autos und 1,30 bis 1,50 Meter für den Gehweg, damit etwa Kinder und Jugendliche das Multifunktionsfeld erreichen. Deshalb steckt die Stadt gerade in Verhandlungen mit den Eigentümern der angrenzenden Grundstücke – einem Unternehmen im ehemaligen Schulgebäude und einem Landwirt. „Klappt das nicht, haben wir Pech gehabt.“

Einwände aus der Versammlung gab es wenig. Der Sportplatz wurde in den vergangenen Jahren nur noch von Ferienfreizeiten genutzt, betonte Michael Gärtner. Für die allerdings falle nun eine attraktive Fläche, die sie zum Beispiel für Hüpfburgen nutzten, weg. Auf die Obstwiese zu verzichten, damit die Kinder dort noch zusätzliche Spielfläche haben, sei aber auch keine Alternative, erklärte Nadine Kaspari, das sei wegen der Ausgleichsfläche, die ohnehin noch nicht ausreiche, nicht möglich. Positiv hervorgehoben wurde in der Versammlung aber das Multifunktionsspielfeld, das für die Dreweraner Kinder und Jugendlichen ein Gewinn sei. Damit das Areal aber auf Dauer gepflegt werde, erklärte Weiken, sei es sinnvoll, wenn sich jemand vor Ort darum kümmere. Es gebe einen finanziellen Anreiz, und: „Der Bauhof macht’s nicht zufriedenstellend.“ Das könne er gar nicht leisten.

Die Planungsunterlagen sind bis zum 27. September bei der Stadtverwaltung Rüthen, Fachbereich 3, Stadtentwicklung, in der Windpothstraße 29 in Rüthen, während der Öffnungszeiten zur Einsicht öffentlich ausgelegt und auch auf der Homepage der Stadt Rüthen veröffentlicht. Wenn die Gutachten abgeschlossen sind, beginnt die zweite Phase der Bürgerbeteiligung, die Offenlegung. Dabei werden alle Pläne veröffentlicht und auf deren Grundlage können Bürgerinnen und Bürger fundiert dazu Stellung nehmen.

https://www.ruethen.de/fileadmin/02-Leben_in_Ruethen/02.2-Bauen_Wohnen/Bauleitplanung/Aktuelle_Beteiligungsverfahren/Bebauungsplan_DR_Nr._5__Feuerwache_Drewer___Parallelverfahren_zur_42._AE._des_Flaechennutzungsplanes_der_Stadt_Ruethen_/BekanntmachungsAO_DR_Nr._5.pdf

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