Windräder zwischen Altenrüthen und Drewer geplant
Zwei der neuen Anlagen haben eine Nabenhöhe von 149 Metern und sind insgesamt 217 Meter hoch, die dritte im Bunde hat eine Nabenhöhe von 169 Metern und eine Gesamthöhe von 250 Metern. Pro Jahr produzieren sie insgesamt rund 38 Millionen Kilowattstunden, erwartet Kopius. „Das ist ein deutlicher, deutlicher Mehrertrag im Vergleich zu vorher.“ Das sei Strom für 10 000 Drei-Personen-Haushalte.
Für die beiden Windräder innerhalb der Windvorrangzone hat die Stadt schon ihr gemeindliches Einvernehmen erteilt (wir berichteten), aber auch die Anlage außerhalb dieser Zone hat die Firma aus Bad Wünnenberg nun beim Kreis Soest beantragt. Die Genehmigung komme wohl gegen Ende des Jahres. Beginn der Erdarbeiten wäre dann im Herbst 2025, die Inbetriebnahme ist Mitte 2026 vorgesehen. Zur Bauzeit soll der Schwerlastverkehr über die Möhnestraße geleitet werden.
In puncto Schall habe das Gutachten gezeigt, dass die Vorbelastungen schon hoch seien. Weil die größeren Anlagen aber leiser sind, gebe es fast überall eine Verbesserung – und alle Grenzwerte werden eingehalten. Damit die gesetzlichen Grenzwerte für Schattenwurf – maximal 30 Minuten am Tag und maximal 30 Stunden pro Jahr – eingehalten werden, haben die Anlagen eine Abschaltautomatik. „Es kann sehr gut sein, dass die Anlagen abends eine halbe, Dreiviertelstunde ausschalten“, so Kopius.
Als sogenannte Akzeptanz-Maßnahme ist Energieplan Ost West gesetzlich dazu verpflichtet, 0,2 Cent pro Kilowattstunde an die Gemeinden im 2500-Meter-Radius um die Anlagen auszuschütten. Für die beiden kleineren Anlagen ergeben sich dadurch zusammen 40 000 Euro pro Jahr, für die größere 36 000 Euro. 85 Prozent davon bekommt Rüthen, der Rest geht an Anröchte und Warstein.
Zusätzlich führt der Betreiber ein beziehungsweise zwei Prozent der Nettostromerlöse an die Stadt Rüthen ab, das seien über 20 Jahre gerechnet rund 1 440 000 Euro. Und: Über ein Bürgersparmodell ist eine zusätzliche Bürgerbeteiligung geplant, auf Anfrage sind Spenden speziell für Projekte aus Drewer und Altenrüthen möglich und die Gewerbesteuer bleibt zu 90 Prozent vor Ort.
Bürgermeister Peter Weiken betonte, dass nicht der Eindruck entstehen solle, die Stadt Rüthen dulde den Schattenwurf für die Mehreinnahmen durch die Windräder. „Das ist mitnichten so.“ Gesetzliche Vorgaben müssten beachtet werden und die Stadt habe „das Wenigste mitzusprechen“.
Ein Altenrüthener erklärte derweil, nicht akzeptieren zu wollen, „dass das Geld, das hier generiert wird, fürs ganze Stadtgebiet genutzt wird“. Die Stadt könne ja die Grundbesitzabgaben für Altenrüthen senken. „Das ist nicht machbar“, sagte Weiken aber.
Auch nicht möglich sei, dass Altenrüthen mit dem Strom der Windräder versorgt wird, wie es Bernhard Adams vorschlug: „Das ist bei dem Volumen nicht möglich“, so Heiner Grotenhöfer. „Da braucht man mehr Anlagen, die ein gewisses Volumen an Strom produzieren.“