Schützenfest legt Traumstart hin
„Habt Spaß, seid ausgelassen und genießt die Zeit zusammen“: Was Bastian Schiermeister, Vorsitzender der Dreweraner St. Hubertus-Schützen, am Mittwochabend nach der Ehrung der Jubilare betonte, ist über Fronleichnam im ganzen Dorf Programm. So strahlend wie die Sonne am Himmel zeigte sich beim Festumzug am Donnerstag das Königspaar Marina – in rosa Robe mit pinken Applikationen und langer Schleppe – und Maik Zuppa mit zauberhaften Hofdamen (erstmals liefen nur die Frauen im Hofstaat) und jeder Menge Schützen, Musikerinnen und Musikern.
So sehr der Spaß über Schützenfest auch im Vordergrund steht, so ernst blickte Dietmar Rinschede in seiner letzten Festansprache als Oberst des Vereins zur Kranzniederlegung aufs Weltgeschehen: Vor 22 Jahren habe er dort das erste Mal gestanden als „relativ junger Oberst“ und seitdem jedes Jahr von Anschlägen, Gewalt, Krieg und Tod gesprochen. All das sei noch heute aktuell, besonders im Hinblick auf hinterhältige Anschläge auf Rettungskräfte und Feuerwehren und den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Umso wichtiger sei es deshalb, an die Verwandten und Freunde, die in den Weltkriegen starben, zu erinnern und aus ihrem Tod als Gesellschaft, aber auch ganz persönlich Schlüsse zu ziehen.
Viel Grund zum Feiern gab es derweil schon am Mittwochabend, als Jubilare, Jubelkönigspaare und verdiente Mitglieder im Vordergrund standen. Aber auch das Kaiserpaar Anne und Ludger Kahr – im vergangenen August zum 50. Geburtstag der Halle hatte Ludger Kahr den Kaiservogel aus dem Kugelfang geholt – bekamen ihr Ständchen. „Ich glaube, Ludger, das war doch dein Ziel, einmal richtiger Kaiser zu sein“, sagte Oberst Dietmar Rinschede schmunzelnd, ein bisschen Kaiser war er nämlich schon durch seine doppelte Königswürde: 1993 und 2008 regierte er bereits mit seiner Anne. Beim Kaiserschießen habe er „zum richtigen Zeitpunkt die richtige Patrone“ gehabt, sei aber auch „ein bisschen stolz drauf“, einer von sieben Kaisern in der Geschichte des Schützenvereins zu sein.
Vor 65 Jahren schoss der bereits verstorbene Josef Hügel den Vogel ab und nahm Margret Löer zur Königin, ihr goldenes Thronjubiläum feiert dieses Jahr Liesel Westbomke, die mit ihrem verstorbenen Mann Josef regierte. Vor 40 Jahren waren es Friedhelm Gockel und Anja Kruse und ihr Silberjubiläum feiern Bernd und Irmgard Cordes. Ihr silbernes Mitgliedsjubiläum feiern dieses Jahr derweil Manfred Böckmann, Dominik Gockel, Josef Hense, Friedrich Hochhaus, Josef Raulf, Michael Rüther und Markus Wiemers, ihr 40-jähriges Axel Cordes, Günter Mues, Rainer Nölle, Klaus-Peter Nussbaum und Franz Weber. Seit mittlerweile einem halben Jahrhundert sind Josef Luig, Udo Cordes, Hubert Heutger, Friedel Köhne, Michael Köhne, Reinhard Rinschede und Josef Speckenheuer stolze Schützenbrüder und Manfred Kraft, Horst Mörmel und Friedrich Speckenheuer sogar schon 70 Jahre.
Auszeichnungen bekamen aber auch verdiente Schützenbrüder, Sebastian Lips und Jörg Farke vom Kreisschützenbund hatten nämlich gleich vier Orden im Gepäck: Julian Schiermeister, der seit 2014 Fahnenoffizier ist und vor allem als Tischlermeister den Verein bei Arbeitseinsätzen unterstützt, und Tim Meinold, der ebenfalls seit 2014 Fahnenoffizier ist und genauso immer zur Stelle ist, zeichneten sie mit dem Orden für Verdienste aus. Den Orden für besondere Verdienste bekam Michael Bock, der von 2004 bis 2006 Fahnenoffizier und seit 2014 Hauptmann ist und sich nicht nur für die Belange der Kompanie, sondern auch bei Arbeitseinsätzen einsetzt. Christian Oel wurde mit der höchsten Auszeichnung, dem Orden für hervorragende Verdienste, ausgezeichnet, seine Schützenvita ist aber auch lang: Von 1997 bis 2003 war er Kassierer, anschließend bis 2012 Geschäftsführer und seit 2017 zweiter Vorsitzender. Seit über 20 Jahren kümmere er sich um die finanziellen Belange des Vereins, betonte Lips, vor allem bei Renovierungsmaßnahmen, und habe die finanzielle Struktur des Vereins aufgebaut.