Drewer für “bequemste Kirche im Kreis Soest” ausgezeichnet
Platz 4, ein Sonderpreis für die multifunktionale Nutzung des Gotteshauses und die “bequemste Kirche im Kreis Soest” sowie eine Brauereibesichtigung bei Hohenfelder: Das nimmt Drewer von der Siegerehrung des Kreiswettbewerbs von “Unser Dorf hat Zukunft” mit nach Hause. Das “wohl bestgehütete Geheimnis” des Kreises Soest, wie es Peter Franken (Dezernent für Regionalentwicklung beim Kreis Soest) nannte, wurde am Donnerstag in der Gemeinschaftshalle Oestinghausen (Lippetal) gelüftet.
“Verlierer gibt es heute nicht”, sagte Peter Franken gleich zur Begrüßung. Schließlich habe sich in jedem Dorf gezeigt, dass die Einwohner durch Engagement etwas bewirken können. “Die Ergebnisse waren wirklich beeindruckend.” Er betonte aber auch, dass der Lauf jetzt erst begonnen habe und nun Ausdauer gefragt sei. “Seien Sie mutig, engagieren Sie sich”, motivierte er.
Blaulichtverkauf und Kirche sind Jury besonders in Erinnerung geblieben
Jury-Chef Oliver Pöpsel erklärte, dass der Dorfwettbewerb “immer ein Spiegelbild des Kreises” sei. Er habe “viele kleine Orte, viele Attraktionen” gesehen, “die mir bis heute noch gar nicht bekannt waren”. Rund 550 Kilometer hat die 13-köpfige Jury an den sieben Bereisungs-Tagen zurückgelegt und dabei 20 Dörfer besucht – sieben große und zwölf kleine. Die Siegerehrung sei “sehr, sehr schwer” gewesen, weil viele der Orte so eng beieinander lagen. “Ganz herzlichen Dank für dieses grandiose Engagement, das uns gezeigt worden ist”, sagte er. Bei seinem Rückblick über die Stationen erklärte er, dass ihm Blaulichtverkauf.de in Drewer zum Beispiel völlig neu gewesen sei: “Ich wusste gar nicht, dass es sowas gibt.”
Ganz oft vorgestellt worden sei derweil die Feuerwehr, sagte Susanne Bracht vom Organisationsteam, aber auch Schützen- und Karnevalsvereine. Dabei habe sich ein “super Zusammenhalt in den Dörfern” und “ganz, ganz viel Engagement” gezeigt. Über einen vierten Platz sollten die Dörfer aber “wirklich nicht” enttäuscht sein, schließlich seien sie “ganz dicht an den anderen Plätzen dran”.
Ich wusste gar nicht, dass es sowas gibt.
Ortsvorsteher Bernd Cordes findet einen vierten Platz “eigentlich okay für den Start nach so langer Zeit”, sagte er im Anschluss. Drewer hatte 2002 zum letzten Mal mitgemacht.
Besonders in Erinnerung geblieben vom Dorfrundgang in Drewer ist der Jury die “bequemste Kirche im Kreis Soest”: Das Dorf bekam einen Sonderpreis für die multifunktionale Nutzung des Gotteshauses. “Weil ich auf deinem Sofa gesessen hab”, sagte Bürgermeister Peter Weiken bei der Bekanntgabe grinsend zu Küsterin Alexandra Löseke.
“Als wir entschieden haben, den Kirchenkeller auszubauen, ging es auch um genau die multifunktionale Nutzung”, erklärte Markus Löseke vom Kirchenvorstand nach der Veranstaltung. Schließlich ist oben Platz für Gottesdienste und unten sind Gemeinderäume. Außerdem finden Mauersegler seit Kurzem in den Turmgauben ein Zuhause und Fledermäuse demnächst Unterschlupf im bislang ungenutzten Teil des Kirchenkellers. Die “bequemste Kirche des Kreises Soest” ist sie wohl nicht nur wegen der gemütlichen Sitzauflagen und gepolsterten Kniebänke, sondern auch wegen des roten Sofas an der Mutter Gottes. “Das war ‘ne Eingebung von oben”, betonte Alexandra Löseke.
Brauereibesichtigung bei Verlosung gewonnen
In der Bewertungsgruppe der Dörfer bis 800 Einwohner, zu der auch Drewer gehört, lag Gewinnerdorf Ostinghausen (Bad Sassendorf) vor Schmerlecke (Erwitte) sowie Hoinkhausen (Rüthen). Die Nase vorn in der Bewertungsgruppe der großen Dörfer von 801 bis 3.000 Einwohner hat Kallenhardt (Rüthen) vor Mönninghausen (Geseke) und Hilbeck (Werl).
Die vierten Plätze sind mit jeweils 1.000 Euro dotiert. 500 Euro bekommt Drewer außerdem für den Sonderpreis. Und: Bei der anschließenden Verlosung der Hohenfelder Brauerei gewann das Dorf eine Brauereibesichtigung für 25 Personen.