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Naturdenkmal Göbellinde

Weit streckt sich die majestätische Krone in die Luft, getragen von einem Stamm, ganz dick und knorrig – die Göbellinde mitten in der Dreweraner Feldflur ist zu einem Wahrzeichen für das Dorf geworden. Und zu einem Naturdenkmal, das ein wunderschönes Naturschauspiel zum Sonnenaufgang wie zum Sonnenuntergang bietet. Mehr als 300 Jahre alt ist der Baum.

Mütterliche Baumpersönlichkeit

Die Linde ist das Symbol für Gerechtigkeit, Liebe und Frieden und Heimat, wird wegen ihrer herzförmigen Blätter, dem süßem Blütenduft und der ausladenden Krone oft als mütterliche Baumpersönlichkeit gesehen und ist der meist besungene Baum der Welt: Die Linde ist einer der botanischen Lieblinge des Volkes.

Außerdem sind viele Kapellen und Wegkreuze von Linden umgeben. Auch der Göbellinde steht ein Heiligenhäuschen zu Füßen – daher hat sie auch ihren Namen. In der Inschrift ist nämlich Stifter Mathias Gobelinus erwähnt: „Mathias Gobelinus – Anna Margaretha Oberhage – Anno 1720, den 10. May“, ist dort zu lesen. „In dem Heiligenhäuschen ist der Schutzpatron der Gemeinde, der Heilige Hubertus mit Kirche dargestellt“, heißt es auf einem kleinen metallernen Schild an der Linde.

Früher Teil der Dreifaltigkeitsprozession

Bis in die 1960er Jahre waren Linde und Heiligenhaus Station der Dreifaltigkeitsprozession (Trinitatis, erste Sonntag nach Pfingsten) der Dreweraner – erst gemeinsam mit den Altenrüthenern, nach dem zweiten Weltkrieg dann allein. „Früher war Drewer sonntags leergefegt“, erinnerte sich vor einigen Jahren etwa Josef Köhne. Damals sind alle zur Drewer Heide gepilgert. Getroffen haben sie sich dafür an der Göbellinde. Auch Manöver und Kriegsspiele der Hitlerjugend hätten dort stattgefunden.

Die Göbellinde befindet sich auf der höchsten Erhebung der Dreweraner Feldmark – 340 Meter über Normalnull an der Grenze zur Altenrüthener Gemarkung. An gleicher Stelle befand sich früher zudem ein Vorgängerbaum: eine Eiche. Diese hatte im Volksmund die Bezeichnung „Johanneseiche“. Die Namensgebung weist auch hier auf eine besondere Bedeutung in der volksreligiösen Bedeutung des Ortes hin, merkt Stadtarchivar Friedhelm Sommer an. Noch heute heißt die Straße (Richtung Altenrüthen) Johanneseichenweg.

 

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