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So will sich Drewer bei “Unser Dorf hat Zukunft” präsentieren

In den letzten Jahren hat sich in Drewer eine Menge getan: Rund um Schützenhalle und Kirche wurden jeweils mehr als 600 000 Euro investiert, mit ganz viel Eigeninitiative haben die Dreweraner eine Ehrenamtskneipe und einen Spielplatz gebaut und ohnehin ist vom Karneval bis zum Weihnachtsmarkt das ganze Jahr über was los. Beim Dorfwettbewerb “Unser Dorf hat Zukunft” möchte das 730-Seelen-Dorf das jetzt präsentieren: Am Montag, 10. Juni, kommt die Bewertungskommission.

In anderthalb Stunden all das vorzustellen, was das Leben in Drewer ausmacht, ist gar nicht so einfach. Das stellten Ortsvorsteher Bernd Cordes und die Vereinsvorstände jetzt fest, als sie die Präsentation planten. Schließlich hat das Dorf 2002 zum letzten Mal an dem Wettbewerb teilgenommen. So könnte der Ablauf aber aussehen:

Blaulichtverkauf

Aus der ehemaligen Grundschule, die 2006 ihre Türen schloss, ist vor etwa zehn Jahren ein Blaulichtverkauf geworden. Dort startet der Rundgang um 15.25 Uhr mit der Begrüßung. Und: Dort zeigt sich, wie Strukturwandel gehen kann. Wo Kinder einst Lesen, Schreiben und Rechnen lernten, ist jetzt ein Unternehmen ansässig, das Arbeitsplätze sichert. Seit vergangenem Jahr ist fungiert ein ehemaliger landwirtschaftlicher Betrieb gegenüber außerdem als Lager für Blaulichtverkauf.de.

Feuerwehr

Weiter geht’s auf dem Sportplatz über der ehemaligen Grundschule: Da soll noch dieses Jahr der Neubau des Feuerwehrgerätehauses entstehen. Die Feuerwehr präsentiert aber nicht nur ihre Baupläne, sondern auch ihren Hygieneanhänger und die Drohnenausrüstung. Damit sind sie im Stadtgebiet Rüthen schließlich die einzigen.

Kirche

Die Kirche hat sich gesund geschrumpft: Vor zehn Jahren wurde das Hubertushaus abgerissen, Gemeinderäume befinden sich – nach aufwendiger Renovierung mit ganz viel Eigenleistung – jetzt im Kirchenkeller. 2018 folgte die Außenrenovierung. Angepackt hat bei all dem auch die Jugend: Bei den Parkplätze, die an der Stelle des einstigen Hubertushauses sind, half die KLJB mit, die Löcher für die Strahler, die die Kirche abends beleuchten, buddelten Firmlinge. Jetzt ist nicht nur alles unter einem Dach, sondern auch barrierefrei. Genutzt wird der Kirchenkeller von der kfd, den Senioren, der KLJB und den Messdienern (die stellen sich bei dieser dritten Station ebenfalls vor) – und bald auch von Fledermäusen. Zusammen mit ABU und Nabu macht der Kirchenvorstand das Gebäude nämlich flugtierfreundlich. Der Kriechkeller hinterm Abstellraum ist aktuell nicht genutzt, dort werden Löcher in die Außenwand gebohrt, damit sich Fledermäuse ansiedeln können. In den Turmgauben auf dem Dach der Kapelle sollen außerdem zwei Schlitze in die Holzplatten gesägt und dahinter Kästen montiert werden – für Mauersegler. Und: Die Dreweraner Kirche sei die gemütlichste im ganzen Umkreis. Es gebe gepolsterte Kniebänke und ein Sofa bei der Mutter Gottes.

Schützenhalle

Eigentlich ist die Schützenhalle ja eine Mehrzweckhalle. Dort wird nicht nur Schützenfest gefeiert, sondern auch Karneval, Ferienfreizeiten verbringen ihren Sommer in dem Gebäude und der Sportverein bringt die Dreweraner dort zum Schwitzen. Seit der Corona-Pause sogar richtig stilvoll, schließlich wurde die Halle 2021 ordentlich saniert – durch Fördergelder und Eigenleistung. Aktuell arbeitet der Schützenverein an der energetischen Sanierung – Stichwort: autarke Nahversorgung im Katastrophenfall. Es gibt eine neue Küche, ein neues Kühlhaus und eine Photovoltaikanlage mit Speicher. Gefördert wird das über Leader. All das vorzustellen, was in den vier Wänden passiert, ist in so kurzer Zeit gar nicht möglich, finden die Vereinsvertreter. Schützen, Sportler und Karnevalisten stellen deshalb Bilder aus ihrem Vereinsleben zusammen, die aufgehängt werden sollen.

Defibrillator

Seit zwei Jahren hängt am Eingang des Gesellschaftsraums an der Schützenhalle ein Defibrillator. Die Stadt Rüthen hat damals mit Leader-Mitteln 50 smarte Defis für das ganze Stadtgebiet angeschafft. Auch den möchte Bernd Cordes präsentieren.

Spielplatz

40 Väter haben 2022 dafür gesorgt, dass Spielen in Drewers Ortsmitte wieder Spaß macht. Mit dem Fördertopf “Strukturentwicklung ländlicher Räume” und ganz viel Eigenleistung ist ein Spielplatz entstanden, der selbst Nachwuchs aus den Nachbarorten anlockt – mit  Klettergerüst, Rutschen- und Spielturm, Slackline und Matschanlage. An der Vogelstange gibt’s außerdem einen Mehrgenerationen-Trimm-Dich-Platz und eine kleine Spiel-Lok für Kinder unter drei Jahren.

Gänsewirtschaft

Vom Spielplatz-Areal unter der Vogelstange bis zur Gänsewirtschaft ist es nur noch ein Katzensprung, dann hat die Kommission ihre letzte Station erreicht. Hier präsentieren die Dreweraner ihre Ehrenamtskneipe, die jeden Freitag öffnet, und an einen Radweg angeschlossen ist, der den Möhnetalradweg mit dem Radweg “Steine und mehr” verbindet. Gefördert mit dem Heimatscheck hat dort ein Graffitikünstler die Grillhütte letztes Jahr mit Dreweraner Motiven besprüht. Außerdem hat die Musikkapelle Drewer nebenan ihren Probenraum und die KLJB möchte für das ehemalige Kappenstübchen eine Billard-Platte anschaffen, die Gäwi-Gäste nutzen können.

Schließlich geht es nicht nur um das, was schon da ist, sondern auch um das, was noch kommt: um Pläne der Vereine, das Dorf künftig noch lebens- und liebenswerter zu gestalten. Auch darüber machen sich Vereinsvertreter also Gedanken und klären den Feinschliff am Donnerstag, 6. Juni, um 19 Uhr in der Gänsewirtschaft.

1999 machte Drewer  übrigens den dritten Platz, 2002 den zweiten. Winkt jetzt der erste? “Wir gehen da locker dran”, sagt Bernd Cordes. “Wir sagen nicht, wir werden Golddorf.”

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