Nabu zeichnet schwalbenfreundliche Häuser aus
In ganz Deutschland würdigt der Nabu Naturschutzmacher, die Schwalbennester an oder in ihren Gebäuden erhalten, mit einer Plakette und einer Urkunde. Dafür können sich Interessierte auf der Homepage bewerben. “Wir sind aber auf die Bundesstelle zugegangen und haben gefragt, ob wir das auch in Eigeninitiative machen können”, erklärt Thomas Frenz, Beisitzer der Nabu-Ortsgruppe Warstein. Seitdem geht die Ortsgruppe auf Eigentümer zu, spricht sie an und verleiht regelmäßig die Auszeichnung.
Dass gerade in Drewer so viele Schwalben sind, liege daran, dass sie hier wunderbare Bedingungen haben: Sie brauchen Lehm, um die Nester zu bauen, und der findet sich auf Reitplätzen oder den Matschbereichen der Wiesen, auf denen Pferde, Kühe oder Schafe grasen. Und weil es hier so viele Pferde, Kühe und Schafe gibt, kommen auch viele Insekten – und die sind wiederum Nahrungsgrundlage der Vögel. “Das muss alles zusammenkommen.”
Bei Alex Henne, einem der acht ausgezeichneten Eigentümer, kommt eine Menge zusammen: Er hat Reitplatz, Pferde, Kühe – und eine Menge der bedrohten Vögel. “Wir hatten immer schon Schwalben”, sagt der 73-Jährige. Rauchschwalben am Stall, Mehlschwalben rund ums Haus. Für sie hat die Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Rahmen einer Aktion im ganzen Dorf Kunstnester mit Kotbrettern angebracht.
Kunstnester sind aber keine Voraussetzung für die Plakette, erklärt Thomas Frenz: Es reicht schon eine Lehmpfütze, aus der sich die Vögel Nistmaterial suchen können. Und natürlich ein Herz für Schwalben.