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Drewer feiert Hallenrenovierung und neuen Spielplatz

Der 50. Geburtstag der Halle, 25 Jahre Gesellschaftsraum, eine ganz frische Hallenrenovierung und der neue Spielplatz: Am Wochenende hatte Drewer ordentlich was zu feiern – mit offizieller Einweihung, Kinderschützenfest und Kaiserschießen.

„Heute geht’s richtig rund“, sagte Roger Pröhl, Vorsitzender des Schützenvereins, gleich zur Begrüßung und blickte auf die Entwicklung des Ortskerns zurück: Die Schützenhalle ist seit 1972 fester Bestandteil des Dorflebens, weil sich damals schon ein paar Unentwegte zusammengefunden hatten. Bereits nach 25 Jahren wurden wieder die Köpfe zusammengesteckt – dieses Mal mit der Idee, einen Gesellschaftsraum zu bauen. „Aber auch darauf wollten sich die Dorfbewohner nicht ausruhen“, betonte er – also renovierten sie in den letzten zwei Jahren die Halle und den Spielplatz.

Auch Ortsvorsteher Bernd Cordes erinnerte sich an die Grundsteinlegung ’72 und das erste Schützenfest in der Halle zwei Jahre später. „Schon damals wurde Eigeninitiative ganz groß geschrieben,“ Josef Westbomke, Eberhard Mühlenschulte und Friedel Speckenheuer seien damals die führenden Köpfe gewesen. Beim Bau des Gesellschaftsraums mit den Toilettenanlagen waren es Franz-Antonius Hötte-Flormann, Heribert Jakoby und Fritz Tigges, die die Fäden in der Hand hatten – „und jetzt haben wir 2022 und stehen vor einer grundrenovierten Halle mit Ehrenamtskneipe und superattraktivem Spielplatz“, sagte er stolz. Bei der Hallenrenovierung waren es Volker Köhne und Martin Jakobi, die in jeder Bauphase vor Ort waren und neben den vielen Helfern besonders engagiert waren; beim Spielplatz war der „Hauptplayer“ Bastian Schiermeister, zusammen mit Axel Dicke. Ganz begeistert war er aber auch von den vielen, vielen Vätern, die dabei mit angepackt haben.

 

Bernd Cordes lobte das Engagement der Dreweraner.

40 Stück an der Zahl waren das, erklärte Bastian Schiermeister – viele, die selbst in Drewer aufgewachsen sind, aber auch viele Neubürger, die sich durch die Maßnahme ins Dorf integriert haben. „Das zeigt eindeutig, dass es sich lohnt, hier in diesem Dorf zu leben“, betonte Bastian Schiermeister. Jeder, der gefragt wurde, habe sich sofort bereiterklärt, zu helfen und Samstag für Samstag waren die Arbeitseinsätze gut besucht. Er bedankte sich aber auch bei der Stadt, den Dreweraner Vereinen und der Dorfbevölkerung, die mit Spenden beim Crowdfunding und mit Maschinen und Materialien unterstützt hat. Ganz besonders bedankte er sich aber bei „unserem Axel, der hier so viel Herzblut in das Projekt gesteckt hat“. Deshalb lag es auch an Axel Dickes Sohn Maximilian, den Spielplatz einzuweihen: „Ich wünsche euch einen ganz schönen guten Morgen, schön, dass ihr da seid. Hiermit eröffne ich den Spielplatz“, sagte der Sechsjährige und sorgte damit für ganz kräftigen Applaus.

Maximilian Dicke eröffnete den Spielplatz.

„So viele Highlights sind ganz etwas Besonderes“, sagte auch Bürgermeister Peter Weiken über die vielen Gründe zu feiern. Gerade weil die Themenfelder auch nicht so einfach seien: „Schützenhallen sind ein umstrittenes Thema, das für viele Diskussionen sorgt und Spielplätze genauso.“ Denn: „Wir als Stadt können das gar nicht leisten, was da so gewünscht ist.“ Vor allem, weil sich das dann andere Orte auch wünschen. „Wenn man was Besonderes vor Ort haben möchte, muss man das Zepter selbst in die Hand nehmen.“ Das habe in Drewer – wie auch in vielen anderen Dörfern im Stadtgebiet – „par excellence“ geklappt. Die Stadt stehe aber trotzdem mit Rat und Tat und vor allem mit Gerätschaften und dem technischen Know-how des Bauhofes zur Seite.

Glückwünsche für den gelungenen Hallenumbau überbrachte aber auch Bernhard Gerken, Geschäftsführer des Kreisschützenbundes. Er nutzte den besonderen Rahmen aber für eine besondere Ehrung: Volker Köhne, „ein alter Hase im Schützenwesen“, so Bernhard Gerken, wurde nämlich beim Schützenfest noch nicht geehrt. Nicht, weil seine Kollegen ihn vergessen hatten, sondern weil der Vorstand sich bewusst für diesen Rahmen entschieden hatte. „Du hast eine lupenreine Schützenfest-Vita“, sagte der Kreisgeschäftsführer grinsend: Vier Jahre war Volker Köhne Fahnenoffizier, vier Jahre Adjutant und seit 2014 Geschäftsführer. Während der Renovierung war er zwangsweise Dauerkönig, hat sich aber eben auch federführend um die Renovierung gekümmert. „Durch deinen unermüdlichen Einsatz hat Drewer nun eine der modernsten Hallen im ganzen Kreisschützenbund Lippstadt.“ Dafür bekam er den Orden für besondere Verdienste.

Volker Köhne (M.) bekam den Orden für besondere Verdienste.

Beim Kindervogelschießen wurde anschließend ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin für Robin Pilkmann gesucht. „Da könnt ihr richtige Schützenfestluft schnuppern“, sagte Roger Pröhl. „Dann wisst ihr, wie schön das ist.“ Das ließen sich die Nachwuchsschützen nicht zwei Mal sagen: Riesig war die Schlange, als der Lättchen-Vogel zum Abschuss freigegeben wurde. Mit Weinkorken aus dem Luftgewehr schossen die Mädchen und Jungen – mit tatkräftiger Unterstützung von Major Thomas Scheideler. „Die ganze Montur ist natürlich samt Major für Kindergeburtstage zu mieten“, witzelte Johannes Cordes, der das Geschehen kommentierte.

Die Insignien sicherten sich (v.l.) Max Heimann, Lea Nussbaum und Leo Schiermeister.

Die Kinder waren richtig zielsicher: Das Zepter sicherte sich Max Heimann mit dem 21. Schuss, den Apfel holte Lea Nussbaum zwei Schüsse später und Leo Schiermeister schoss mit dem 44. Schuss die Krone vom Kopf. Neuer Kinderkönig wurde Moritz Meyer, der dem Vogel mit dem 63. Schuss den Garaus machte. Zu seiner Königin machte der Zehnjährige Marlen Schiermeister (9).

Moritz Meyer und Marlen Schiermeister sind das neue Kinderkönigspaar.

Beim großen Kaiserschießen traten 29 Ex-Könige an, um in Markus Mühlenschultes Fußstapfen zu treten und „Erwin, dem Wächter über den Mühlenpark“ aus dem Kugelfang zu holen. Den ersten Höhepunkt lieferte die amtierende Königin Marina Zuppa, die in Vertretung für den verhinderten Maik Zuppa einen Ehrenschuss machte und damit nicht nur als erste Frau auf den Vogel schießen durfte, sondern auch gleich noch das Zepter herunterholte. Die Krone hatte sich der scheidende Kaiser Markus Mühlenschulte schon beim ersten Schuss gesichert, den Apfel traf Berthold Kühle mit dem 29. Schuss. Noch mit unversehrten Flügeln, aber ziemlich zerfetzter Mitte drehte sich der stolze Aar also beim 80. Schuss von Burkhard Scheideler und fast sah es so aus, als könnte er auch im Ganzen fallen – die Flügel holten aber Friedhelm Gockel und Franz-Antonius Hötte-Flormann aus dem Kugelfang, bevor Ludger Kahr „Erwin, dem Wächter über den Mühlenpark“ mit dem 154. Schuss den Garaus machte. So schön war der Moment, als der letzte Rest des Vogels fiel und Ludger Kahr mit lautem „Horrido“ und so glücklich seinen Schützenhut in die Luft warf und die Kaisermutter Mathilde Kahr ein paar Meter weiter Freudentränen in den Augen hatte. Der 58-jährige Landwirt hatte mit seiner Frau Anne (52) bereits 1993 und 2008 über das Dreweraner Schützenvolk regiert.

Ludger und Anne Kahr sind das neue Kaiserpaar in Drewer.
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